Stand der Dinge – 21. März 2021 – Berichterstattung in den Westfälischen Nachrichten
Inzwischen ist unsere Unabhängige Bürgerinitiative zwei Wochen alt und hat mittlerweile 177 Mitglieder. Wir möchten diese Basis noch erweitern, indem wir zusätzlich zu unserem Internetauftritt einen Flyer in einer Auflage von 3000 Exemplaren herausgeben, verteilen und in Geschäften auslegen. Dem Flyer liegt auch ein Anmeldeformular bei, das vor Ort ausgefüllt oder an das Postfach der BI 48 01 11, 48078 Münster verschickt werden kann.
Zusätzlich haben wir einen Offenen Brief verfasst, adressiert an den Oberbürgermeister der Stadt Münster, die Verwaltung, die befassten Gremien und Verbände sowie die lokalen Medien.
In der örtlichen Presse ist das Thema „Schweinemaststall“ seit unserer Gründung jeden zweiten Tag zur Sprache gekommen. In der letzten Woche vom 12. 03. bis zum 19. 03 erschienen gleich vier Artikel und ein Leserbrief von einem Mitglied unserer BI.
Im ersten Artikel vom 12. 03. berichtete der WN Redakteur Markus Lütkemeyer über seinen Besuch in dem mit 650 Schweinen belegten Maststall der Familie Schulze-Heil in Amelsbüren. Der Ortslandwirt Heinz-Georg Hartmann bezeichnete den Betrieb als Vorbild für den geplanten Maststall in Hiltrup-Ost. Dem Redakteur müssen allerdings Zweifel an der Aussage gekommen sein. Darauf musste Herr Hartmann zugeben, dass sein Vergleich hinke. Die Haltungsstufe 2 für das geplante Vorhaben sei nicht identisch mit der Haltungsstufe 3 in Amelsbüren, zudem sei ein Freiauslauf für die Tiere nicht geplant. Dennoch seien die Haltungsstufen 3 und 4 später möglich. Der Ortslandwirt, der die Pläne für Hiltrup-Ost kennt, weiß aber auch, dass das nicht ohne eine veränderte Bauplanung möglich wäre. Dass man nicht Äpfel mit Birnen vergleichen dürfe, machte die SPD am nächsten Tag in ihrem Artikel deutlich und wies damit auch die aufgestellte Behauptung des Ortssprechers der Landwirte zurück.
Am Freitag, 19. 03. 21 stellte der Leiter der Hiltruper Redaktion, Michael Grottendieck, in seinem Beitrag die bedingungslose Ablehnung von Gewalt seitens unserer BI dar und fasste anschließend eine dreiseitige Stellungnahme der Vorsitzenden des Westfälisch-Lippischen Landesverbandes, Susanne Schulze-Bockeloh und des Ortslandwirts Heinz-Georg Hartmann zusammen. Beide beklagten die „mangelnde Wertschätzung für den Einsatz der Landwirte in Münster“ sowie „konkret für die betroffene Landwirtschaftsfamilie“. Sie sei einem „Spießrutenlauf“ ausgesetzt und dem „jungen Landwirt“ werde eine „Nutztierhaltung mit Tierwohl“ untersagt. Weitere Vorwürfe an die Adresse der Umweltverbände, an die SPD und die Grünen folgten.
Aber auch in dieser öffentlichen Stellungnahme gaben die Vertreter der Landwirte die ihnen bekannten Eckdaten des geplanten Schweinemastbetriebes, der dem Tierwohl nicht entspricht, nicht preis. Hätten sie das getan, wäre offenkundig geworden, dass ihre Ausführungen nicht der Realität entsprechen.
Seit gestern befindet sich am Rande des Rundweges, der von vielen Spaziergängern genutzt wird, ein mehrere Meter hohes Schild, auf dem der beantragte Stall optisch wie inhaltlich dargestellt wird. Aber auch hier stimmen die Angaben nicht mit der Planung nach Antrag überein. Zum einen entsprechen die realen Maße des vorgesehenen Stalles nicht dem freundlichen Häuschen auf dem Banner. Die genannte Immissionsbelastung ist zu niedrig angesetzt worden. Andere Berechnungen kommen zu weitaus höheren Ergebnissen. Auch die Verkehrsbelastung der Zufahrtsstraße zum Waldfriedhof wird heruntergespielt. Bauteile und Futter müssen geliefert werden und 1500 ausgewachsene, sedierte Schweine finden nicht gleichzeitig auf einem LKW Platz.